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Der Fotograf

Ich, der Fotograf, wurde vor Urzeiten am rauschenden Rheinfall geboren, daher die abstehenden Ohren und die flache Stirn ... aber das ist eine andere Geschichte.

Mein Vater hatte schon ein Fotolabor und ich war immer wieder verwundert was er alles aus seinen Negativen auf Papier hervorzauberte. Mit 10 oder 11 Jahren hatte ich dann genügend Geld für eine Minolta "Hi-Matic FP" zusammengespart und begann selber zu fotografieren. Von da an war es für mich das höchste der Gefühle "den" Moment in einem Bild festzuhalten, denn jedes Bild nagte am hart ersparten "Sackgeld".  Aber eigentlich war die Herausforderung, beim ersten Bild schon die perfekte Komposition aus Belichtungszeit, Blende, Distanz und Blickwinkel auf, eben den Moment zu erwischen, das Höchste.

Später übernahm ich dann das schwarz-weiss Labor von meinem Vater und blieb gewissermassen bis heute Minolta treu (Sony würde dies sicher nicht gerne hören, aber es hat da immer noch diverse Patente aus Minoltas Zeiten, die in Sony-Kameras Verwendung finden). Aber weiter in der Geschichte: Meine erste Spiegelreflex war eine Minolta 7000i mit einem 28-135'er Objektiv, denn die hatte Autofokus und das war beim Klettern unheimlich praktisch, ich konnte die Kamera in dieser Kombination mit einer Hand bedienen und brauchte keinen "no hand rest" mehr um ein Bild zu "schiessen".

Dann kam das digitale Zeitalter und das Kamerageschäft von Minolta wurde an Sony verkauft. Da ich keine Lust hatte alle Objektive neu zu kaufen, blieb ich bei Sony und heute muss ich sagen, es war eine gute Entscheidung. Da nun auch ein anständiges Tele (400mm f/2.8) für die E-Mount Serie auf dem Markt ist, habe ich inzwischen ganz auf die spiegellosen Systemkameras umgestellt und würde nie mehr eine DSLR kaufen. Mein geliebtes Minolta 200mm f/2.8 von 1989 (das konnte im 2016 durch den ex Service-Chef von Minolta-Kamera Schweiz noch repariert werden) sowie mein 600mm f/4 habe ich verkauft, obwohl beide am 42 MPixel Sensor der Sony A99II eine super Abbildungsqualität hatten und bei der Auflösung, beim Bokeh und Verzeichnung durchaus mit modernen Objektiven mithalten konnten.

Und so "jage" ich immer noch meinen Momenten hinterher und versuche diese mit einem einzigen Bild festzuhalten. Heute kosten die Bilder zwar nur etwas Speicherplatz aber den Moment schon im ersten Versuch festzuhalten, bedeutet für mich kreativ sein. Die richtige Belichtungszeit, die richtige Blende, die richtige Entfernung und den richtigen Blickwinkel auf den Moment, alles im ersten Versuch? Nicht unmöglich aber anspruchsvoll. Und wie man der Galerie ansieht, bin ich gerne in der Natur unterwegs. Übrigens bin ich wirklich unterwegs, denn ich lege mich nicht Stunden, Tage oder Wochen auf die Lauer, um einen Hirsch im Morgengrauen abzulichten, ich bin immer unterwegs, 8, 10 oder auch 12 Stunden pro Tag.

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